Buchauszug: Fernsprechwesen und Post Hannover-Linden, 1967

aus: Die Post im Hannoverschen

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Auszüge aus: Heinz Drangmeister, Die Post im Hannoverschen, herausgegeben von der Oberpostdirektion Hannover anlässlich ihres 100jährigen Bestehens am 1. Januar 1967

Das Buch behandelt die Geschichte der Post im Hannoverschen vom Botenwesen im Mittelalter bis zu dem 100jährigen Jubiläum der Oberpostdirektion im Jahre 1967. Hier ist das Kapitel zum Fernsprechwesen (S. 97-110) wiedergegeben sowie ein kurzer Abschnitt zur Post in Hannover-Linden (S. 152).

1882 gab es in Hannover 46 Fernsprechkunden, die 1883 im Adressbuch zum ersten Mal aufgeführt sind (S. 99). Aus Linden waren darunter

  • die Actien-Gesellschaft Georg Egestorff´s Salzwerke, Ihmebrückstraße 5,
  • die Hannoversche Baumwoll-Spinnerei und Weberei, Blumenauer Straße 13,
  • die Hannoversche Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft, Göttinger Straße 1,
  • und die Fabrik künstlicher Düngemittel H. A. Meyer, Davenstedter Straße 14.

Die Verbindungen mussten per Hand in der Vermittlungsstelle hergestellt werden, eine Tätigkeit, die anfangs nur von Männern gemacht wurde. Ab 1891 wurden im Telegraphenamt Hannover die ersten Fernsprechgehülfinnen eingestellt. Mit der Einführung der Wählscheibe war Ende der 1920er Jahre die Tätigkeit des Fräulein vom Amt immer weniger gefragt.

Das Lindener Postamt wurde 1870 in der Falkenstraße 1 eingerichtet, seit 1876 mit Telegrafenbetrieb. 1898, im Jahre der Eröffnung des neuen Rathauses am Lindener Marktplatz, erfolgte auch der Umzug der Lindener Post in das Gebäude Niemeyerstraße 1. Dieses repräsentative Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben stark beschädigt. 1961 wurde das Postamt Hannover-Linden (so die Bezeichnung seit der Eingemeindung 1920) auf dem Grundstück Niemeyerstraße 1 umgebaut und erweitert (siehe Abbildung).

Der Amtsbezirk des Lindener Postamts umfasste 1965 neben Linden-Limmer auch Badenstedt, Bornum, Davenstedt, Mühlenberg, Oberricklingen und Ricklingen. Postalisch wurde über ein Fünftel der hannoverschen Bevölkerung von der Post in Linden versorgt.
Liste: Postämter und Nebenstellen in Hannover-Linden, 1967

Auf Seite 152 im Abschnitt zur Post in Linden werden auch die Namen der Amtsvorsteher der Lindener Post genannt. Der Postamtmann Wucherpfennig, der von 1945 bis 1954 der Post in Linden vorstand, ist nicht mit der  Kaufmannsfamilie Wucherpfennig verwandt, die im November 2019 einen Edeka-Markt im alten Postgebäude am Lindener Markt eröffnete.
(WE)

Urheber: Drangmeister, Heinz
Sammlung: Engel / Franke
Zeitliche Einordnung: 1967
Ort: Falkenstraße 1 ; Niemeyerstraße 1
Personen: Wucherpfennig, Postamtmann