Firmenporträt: Hannoversche Caoutchouc, Guttapercha- und Telegraphen-Werke, 1891

aus „Hannovers Großindustrie & Großhandel“, geschildert von Paul Hirschfeld

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Die Hannoverschen Caoutchouc, Guttapercha- und Telegraphen-Werke in Linden vor Hannover. [1]

Zur Verarbeitung von Kautschuk und Guttapercha zu Gummiprodukten für Haushalt und Gewerbe wurde 1883 in der Stärkestraße die Hannoverschen Caoutchouc, Guttapercha- und Telegraphen-Werke gegründet. Der Betrieb entwickelte sich rasant, erzielte höchste Anerkennung bei Gewerbe- und Industrie-Ausstellungen und hatte 1891 ca. 650 Beschäftigte. Produktionsabläufe werden in dem Artikel detailliert beschrieben, insbesondere „die Herstellung von isolirten Leitungsdrähten und Kabeln für die elektrische Beleuchtung, Läutewerke, Telegraphen und Telephone“.

Die Produktpalette ist breit gefächert. Der Autor erwähnt u.a.:
Platten, Schnüre, Packungen, Pumpenklappen, Dichtungen, Asbestgummi-Dichtungsmaterial, Ringe, Buffer, Walzenbezüge, Billardbande, Deckelriemen, Velozipedreifen, Matten, Treibriemen, Gummi-Spielbälle, Gummi-Puppen und -Figuren, Insektenpulverbälle und -Spritzen, Radiergummis sowie wasserdicht gummierte Stoffe für Regenröcke, Betteinlagen, Eisbeutel und chirurgische Geräte.

Am Ende seines Porträts wendet sich der Autor dem „imposanten Maschinenraume“ zu, „in welchem 2 mächtige Dampfmotoren von 300 resp. 250 Pferdekräften in Bewegung sind.“ Es gibt noch eine weitere „Dampfmaschine mit einer Stärke von 80 Pferden“, die ausschließlich dazu dient, „der Dynamomaschine Leben zu geben, welche dem Etablissement die aus 800 Glühlichtern bestehende elektrische Beleuchtung spendet“. Die 5 Dampfkessel im Kesselhaus werden mit je 120 qm Heizfläche angegeben.
(WE)
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[1] aus: Hirschfeld, Paul, Hannovers Großindustrie und Großhandel, geschildert von Paul Hirschfeld, mit Unterstützung des Kgl. Oberpräsidiums und der Provinzialbehörden der Provinz Hannover, herausgegeben von der Deutschen Export-Bank Berlin, Verlag Duncker und Humblot, Leipzig 1891, S. 304/305.

Das gesamte 434 Seiten umfassende Werk ist als Digitalisat in der Bayrischen Staatsbibliothek zu finden

Urheber: Hirschfeld, Paul
Sammlung: Materialien ohne Sammlung
Zeitliche Einordnung: 1891
Ort: Stärkestraße