Festschrift: Männer-Turn-Verein Linden, 1874 – 1924

Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen

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Die Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Männer-Turn-Vereins Linden erschien zu den Feierlichkeiten am 9. und 10. August 1924. Hergestellt wurde die Schrift bei Busch & Zimmer in Hannover-Linden.

Die Feierlichkeiten begannen am Samstag, d. 9.8.1924 mit einem Begrüßungsabend im Neuen Hannoverschen Festsaale am Hohen Ufer. Am Sonntag gab es ein Mittagskonzert auf dem Lindener Markt von der Musikkapelle der Freiwilligen Turner-Feuerwehr Linden unter Beteiligung des Gesangvereins Polyhymnia. Nach dem Schauturnen im Lindener Stadion am Nachmittag wurde das Programm mit einem großen Fest-Ball im Neuen Hannoverschen Festsaale beendet.

Die Schrift enthält auf drei Seiten eine Chronologie von 50 Jahren Vereinsgeschichte (unterzeichnet mit dem Kürzel Sch., vermutlich der Ehrenvorsitzende Albert Schenke).

Stichpunkte:

1874 Gründung Gasthaus „Zur Sonne“ in der Eleonorenstraße, 1. Vorsitzender Schneidermeister H. Kueß. Unter den 41 Namen der ersten Vereinsliste findet sich auch Georg Grammann, der im Januar 1875 zum Turnwart gewählt wird. Erste Turngeräte werden mit Sammlungsgeldern und Spenden (u.a. von Brennereibesitzer Niemeyer) finanziert und vom Arbeiter-Verein Hannover gekauft.

Ab 1877 findet der Turnbetrieb im Saal der Gastwirtschaft Zum Holländer statt.  

1879 spaltet sich der Arbeiter-Turnverein ab, der später im Turncorps des Arbeiter-Bildungs-Vereins aufgeht.

Nachdem Linden 1885 zur Stadt wird, lässt der Magistrat die Turnhalle an der Davenstedter Straße ausbauen, die vom MTV Linden benutzt werden darf.

Wegen der wachsenden Mitgliedschaft wird 1886 ein Turnlehrer eingestellt.

Zur 25-Jahr-Feier werden die beiden noch lebenden Gründer Adolf Borges und Georg Grammann 1899 zu Ehrenvorsitzenden ernannt.

1910 werden eine Spiele- und eine Frauen-Abteilung eingerichtet, 1912 folgt die Gründung einer Knaben-Abteilung.

1913 findet das erste Bezirksturnfest des Westlichen Leine-Bezirks in Empelde statt.

Im Ersten Weltkrieg kommt der Turnbetrieb durch Heeresdienst und Nutzung der Turnhalle zu Heereszwecken fast zum Erliegen. Man weicht aus in die Turnhalle der Humboldtschule.

Der MTV unterstützt den Krieg durch eine Kriegsanleihe von 2000 Mark.

1917 wird das Turnen wegen Kohlenmangel und Lichtersparnis ausgesetzt. Es finden während des Krieges mehrfach so genannte Kriegsschauturnen statt.

Im Novenber 1918 wird der Turnbetrieb in der Halle des Auguste-Victoria-Gymnasiums wieder aufgenommen.

Nach dem Krieg geht es mit dem Verein schnell wieder bergauf. 1920 wird eine Sportabteilung gegründet. Bis zum Jubiläum 1924 beteiligt sich der Verein an zahlreichen Turnfesten.

(WE/DF)

Urheber: Männer-Turn-Verein Linden; Schrift im Besitz von Jörg Weyland, dem Urenkel von Georg Grammann
Sammlung: Nachlass Georg Grammann
Zeitliche Einordnung: 09.08.1924
Ort: Eleonorenstraße 1; Davenstedter Straße ; Lindener Markt
Personen: Grammann, Georg; Seydel,Wilhelm; Schenke, Albert; Borges, Adolf